
Netflix erzielt Rekordgewinne trotz Zöllen bis 2025 und Streaming-Umstrukturierung
Netflix hat gerade sein bestes Quartal aller Zeiten erzielt, und es wird nicht langsamer
Man könnte meinen, ein Jahr, das mit wirtschaftlichen Spannungen, neuen Zöllen und der Angst vor einem Streaming-Einbruch begann, könnte Netflix dort treffen, wo es wehtut. Nein. Das Unternehmen lachte einfach ins Gesicht und verzeichnete für das erste Quartal 2025 Rekordgewinne.
Laut Bloomberg lag der Gewinn von Netflix im ersten Quartal bei 6,61 US-Dollar pro Aktie, ein Plus von 25%, und der Umsatz lag mit 10,5 Milliarden US-Dollar genau im Plan. Das ist enorm. Noch beeindruckender? Netflix hat es geschafft, ohne uns mitzuteilen, wie viele neue Abonnenten gewonnen oder verloren wurden. Das Unternehmen sagt im Grunde: „Schau nicht auf die Abonnenten, sondern auf das Geld.“
„Wir beobachten die Verbraucherstimmung und die Entwicklung der Gesamtwirtschaft genau“, sagte Co-CEO Greg Peters. „Nach dem, was wir sehen, gibt es nichts Besonderes zu bemerken.“
Und er blufft nicht. Das Betriebsergebnis stieg um 27% auf 3,3 Milliarden Dollar und übertraf damit die erwarteten 3 Milliarden Dollar. Die operative Marge lag mit 31,7% deutlich über den zuvor von Netflix prognostizierten 28,4%. Gleichzeitig legte die Aktie im nachbörslichen Handel um 5,2% zu und überschritt die 1.000-Dollar-Marke. Nicht schlecht für ein Unternehmen, das früher Geld wie Kohle in einer Dampfmaschine verbrannte.

Der Strategiewechsel bei Netflix: Schluss mit der Abonnenten-Obsession
Reden wir über das Offensichtliche: Netflix veröffentlicht keine Abonnentenzahlen mehr. Das ist ein mutiger Schritt. Jahrelang waren die Abonnentenzahlen die wichtigste Messgröße für die Wall Street und die Fans, um die Leistung von Netflix zu messen. Doch jetzt will das Unternehmen anhand echter Geschäftskennzahlen – Gewinn, Umsatz, Margen – beurteilt werden, wie ein „echtes“ Technologieunternehmen.
Und ehrlich gesagt: Es stimmt. Netflix ist nicht mehr der kämpferische Störenfried. Netflix ist ein globaler Medienriese mit über 700 Millionen Zuschauern und Inhalten in Dutzenden von Sprachen.
„Die Unterhaltungsbranche hat sich während der vergangenen Rezessionen gut gehalten“ , sagte Peters und betonte, dass Netflix günstigere Tarife für preisbewusste Nutzer hinzugefügt habe.
Es geht nicht mehr nur um Wachstum. Es geht darum, den Wert der bestehenden Nutzer zu maximieren – durch Preiserhöhungen, werbefinanzierte Tarife und erstklassige Inhalte. Selbst mit einer Preiserhöhung in den USA (ihrem größten Markt) halten sie sich gut.

Zu den Zöllen für 2025 …
Falls Sie es verpasst haben: Präsident Donald Trump hat im Rahmen seiner Kampagne „America First, Again“ Anfang 2025 erneut Zölle eingeführt. Die neue Welle zielt vor allem auf Technologieimporte, Streaming-Hardware und internationale Lizenzen ab und führt zu Volatilität bei Medien- und Technologieaktien.
Man könnte meinen, dass dies Netflix, das auf globale Produktion und ausländische Lizenzverträge angewiesen ist, einen Schlag versetzen würde. Aber bisher? Nichts.
„Wir haben weder durch die Zölle von Präsident Donald Trump noch durch die darauf folgende Marktvolatilität Auswirkungen auf unser Geschäft festgestellt.“
Die massive internationale Präsenz von Netflix hat ihnen tatsächlich geholfen, dies abzufedern. Das Unternehmen verdoppelt seine Präsenz in den Landessprachen und setzt dabei vor allem auf Mexiko, Großbritannien und Indien. Filme wie „Counterattack“ aus Mexiko führen die internationalen Charts an. Gleichzeitig erfreuen sich Hits wie „Adolescence“ aus Großbritannien weltweit großer Beliebtheit.
Kurz gesagt: Netflix überlebt das neue Wirtschaftsklima nicht nur. Das Unternehmen floriert darin.

Die besten Netflix-Shows aller Zeiten (nach Popularitätswert)
Man kann nicht über den Aufstieg von Netflix sprechen, ohne auch über seine Serien zu sprechen. Von Prestigedramen bis hin zu internationalen Hits – hier sind die beliebtesten Netflix-Originale aller Zeiten:
Name | Jahre | Popularitätsbewertung |
Stranger Things | 2016–noch offen | 96 |
Der Hexer | 2019–2025 | 92 |
Der Nachtagent | 2023–noch offen | 89 |
Mittwoch | 2022–noch offen | 91 |
Bojack Horseman | 2014–2020 | 90 |
Tintenfisch-Spiel | 2021–noch offen | 94 |
Schwarzer Spiegel | 2011–noch offen | 93 |
Bridgerton | 2020–noch offen | 88 |
Narcos | 2015–2017 | 87 |
Arkan | 2021–noch offen | 90 |
Von Stranger Things bis Squid Game – diese Serien zogen nicht nur Zuschauer an – sie prägten auch die Marke Netflix. Sie sind der Grund für die kulturelle Bedeutung der Plattform auf mehreren Kontinenten.

Bild: Das Gebäude der Netflix Vine Studios in Los Angeles, Kalifornien | Kyle Grillot | Bloomberg
Netflix‘ Q2
Für das zweite Quartal erwartet Netflix einen Umsatz von 11 Milliarden US-Dollar (plus 15%) und einen Gewinnsprung von 44% auf 7,03 US-Dollar pro Aktie. Dies basiert auf dem kommenden Programm, das unter anderem Folgendes umfasst:
- Neue Staffeln von Fan-Favoriten wie Stranger Things
- Neue internationale Filme wie Counterattack
- Live-Sportinhalte, einschließlich der fortlaufenden Einführung von WWE Raw
- Und ja, weitere Preiserhöhungen in Europa, wie in Frankreich
Außerdem modernisieren sie ihre Ad-Tech-Infrastruktur und versuchen, die werbefinanzierten Tarife noch attraktiver zu gestalten. Da zwar immer weniger Abonnenten hinzukommen, aber immer mehr bleiben und zusätzlich bezahlen, könnte dies der Weg der Zukunft sein.
Ebenfalls erwähnenswert: Reed Hastings, Mitbegründer und langjähriger CEO von Netflix, gibt seine Rolle als geschäftsführender Vorsitzender auf und wird zum nicht geschäftsführenden Vorsitzenden. Gleichzeitig tritt auch Tim Haley, eines der ersten Vorstandsmitglieder von Netflix, nach fast 30 Jahren zurück.
Dies ist eine bedeutende Fackelübergabe und symbolisiert die vollständige Transformation vom disruptiven Startup zum globalen Giganten.

Netflix überlebt nicht nur – es dominiert
In einem Jahr, das für die Unterhaltungsbranche chaotisch war – zwischen Studioentlassungen, Kassenflops und Regulierungen im Technologiesektor –, hätte man Netflix einen Rückschlag zugetraut. Doch stattdessen hat das Unternehmen etwas geschafft, was kaum jemand sonst in der Unterhaltungsbranche geschafft hat: profitables Wachstum, ohne sich auf den Hype der Abonnenten verlassen zu müssen.
Sie schreiben die Streaming-Regeln in Echtzeit neu: Mehr Werbung, weniger Messgrößen, intelligentere Inhaltsauswahl und ein messerscharfer Fokus auf den Profit.
Die Gewinne von Netflix sind also nicht einfach nur gestiegen – sie sind der neue Standard. Andere Streamer sollten aufpassen.
Was ist Ihr aktueller Netflix-Must-Watch? Oder gehören Sie zu den Leuten, die bis zum Schluss an ihrem gemeinsamen Passwort festhalten?
Kommentare