Sony ermöglicht PS-Portal zum Streamen von PS5-Spielen ohne Konsole
Sony hat diese Woche ein entscheidendes Update für das PS Portal veröffentlicht, das das Gerät über seinen ursprünglichen Zweck hinaus erweitert und die Rolle des Handhelds im PlayStation-Ökosystem neu definiert. Mit der Cloud-Streaming-Unterstützung für PlayStation Plus Premium-Benutzer können PS Portal-Besitzer PS5-Titel spielen, ohne überhaupt eine PS5 zu besitzen. Diese Änderung stellt die bedeutendste Veränderung für das Portal seit seinem Debüt Ende 2023 dar, als Sony es noch ausschließlich als Zubehör für Remote Play und nicht als eigenständige Plattform betrachtete.
Das Update erscheint nach etwa einem Jahr Betatest und erfüllt ein Versprechen von Sony aus dem Jahr 2024, das Portal von der PS5 zu entkoppeln. Es verwandelt den 200 Pfund teuren Handheld von einem Nischenbildschirm in ein funktionales Streaming-System, das über die Cloud-Infrastruktur von Sony auf High-End-Konsolentitel zugreifen kann. Astro Bot, Borderlands 4, Final Fantasy VII Rebirth, Grand Theft Auto V, Resident Evil 4 und Fortnite gehören zu den Spitzenspielen, auf die man nun ohne lokale Hardware zugreifen kann, zusammen mit Tausenden von Katalogtiteln, die über PlayStation Plus verfügbar sind.
Als das Portal auf den Markt kam, richtete es sich vor allem an Haushalte mit gemeinsamem Bildschirm und an engagierte PlayStation-Benutzer, die bereit waren, Unmittelbarkeit gegen Mobilität einzutauschen. Sony beschrieb es als eine Lösung für Momente, in denen der Hauptfernseher besetzt war, und nicht als Herausforderer der Marktführer unter den Handhelds oder der Cloud-Ambitionen konkurrierender Plattformen. Das dämpfte die Erwartungen, auch wenn sich die Hardware selbst als leistungsfähig erwies. Der 1080p-Bildschirm und die von DualSense abgeleiteten Steuerelemente boten ein vertrautes PlayStation-Erlebnis, doch die Abhängigkeit von lokalem Streaming und einer PS5 schränkte die Zielgruppe stark ein.
Mit dieser neuen Funktion ändert sich diese Rechnung. Um das Cloud-Streaming zu aktivieren, muss man in die Systemeinstellungen gehen, die Funktion, die noch als Beta-Version gekennzeichnet ist, aktivieren und sich mit einem Premium-Abonnement anmelden. Einmal konfiguriert, bietet das Portal beim Start Zugriff auf eine Streaming-Registerkarte, neben der Remote Play-Verknüpfung für Benutzer, die noch eine Konsole besitzen. Es ist kein elegantes Setup, aber es funktioniert, und es funktioniert universell - auch für diejenigen, die nie eine PS5 gekauft haben.
Wichtig ist, dass sich gestreamte Titel ähnlich wie lokal installierte Titel verhalten. In-Game-Einkäufe funktionieren innerhalb der Sitzungen und unterstützen Add-ons und Währungstransaktionen. 3D-Audio ist verfügbar, und das Online-Spiel funktioniert mit dem erwarteten Vorbehalt der Latenz. Die Abhängigkeit des Remote-Spiels von einer konstanten Verbindung zu Hause hat den Nutzen des Portals immer eingeschränkt, insbesondere für Reisende oder diejenigen, die öffentliche Netzwerke nutzen. Das Cloud-Streaming bietet einen Weg, diesen Engpass zu umgehen, zumindest wenn die Verbindungsqualität stabil ist.
Praktisch gesehen verwandelt dieses Update das Portal in einen mobilen PlayStation-Bildschirm für Spieler, die bereit sind, die Grenzen des Streamings zu akzeptieren. Für Enthusiasten mit hohen Ansprüchen an die Leistung oder die Offline-Fähigkeit ist es kein Ersatz für dedizierte Hardware. Dennoch erweitert es den Wert des Portals und lädt Nutzer, die das Gerät bei der Markteinführung abgelehnt haben, zu einem zweiten Blick ein. Ein Handheld, der in der Lage ist, die gesamte Spielebibliothek von Sony an jedem Ort mit einer soliden Verbindung auszuführen, ist in einem Klima, in dem Remote-Gaming bereits PCs, Tablets und Fernseher umfasst, etwas ganz anderes.

Der wahre Zweck des Spiele-Streamings. | Bildnachweis: Eurogamer
Die Rolle des PS Portals innerhalb von Sonys breiterem Hardware-Angebot bleibt bescheiden. Das PS Portal signalisiert keinen Schwenk hin zu einer Cloud-First-Strategie oder bedroht die Relevanz der PS5 selbst. Stattdessen erfüllt es einen definierten Anwendungsfall, der die realen Spielgewohnheiten widerspiegelt: kurze Sessions, gemeinsam genutzte Räume und gelegentliche Ausfallzeiten abseits der heimischen Hardware. In diesem Zusammenhang wird das Portal mit diesem Update von einem Experiment zu einem brauchbaren Reisebegleiter für das PlayStation-Ökosystem.
Der Schritt passt auch in eine Zeit, in der Plattformbetreiber ihre Software auf immer mehr Geräte und Umgebungen ausweiten. Microsoft hat den Xbox-Zugang durch Cloud-Dienste und PC-Integration vorangetrieben, während Nintendo weiterhin Heim- und Handheld-Spiele miteinander verbindet. Sonys Ansatz behält das traditionelle Konsolenfundament bei, erkennt aber im Stillen an, dass moderne Nutzer Flexibilität erwarten. Das Portal bietet dies nun in einer überzeugenderen Form, auch wenn seine Auswirkungen überschaubar bleiben.
Da die Cloud-Infrastruktur immer ausgereifter und die Netzwerkzuverlässigkeit immer besser wird, wird tragbares Streaming wahrscheinlich weiterhin als praktische Ergänzung zu dedizierter Hardware und nicht als Ersatz dienen. Mit dem Update positioniert Sony das Portal genau in diesem Bereich. Es will vielleicht nicht die Führung übernehmen, aber es konkurriert jetzt mit mehr Zielstrebigkeit.
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