"Squad 22: ZOV" - Russlands "Antwort auf Counter-Strike", um die niemand gebeten hat

Das große "patriotische" Computerspiel Squad 22: ZOV, das stolz mit dem Segen des russischen Verteidigungsministeriums veröffentlicht wurde, sollte die Herzen der Spieler weltweit erobern. Stattdessen schaffte es das Spiel kaum, die "Play"-Taste zu erobern.

Dieses "Meisterwerk" über die Invasion der Ukraine, das als Russlands kühne Antwort auf Counter-Strike angepriesen wurde, erschien auf Steam mit der Fanfare eines feuchten Knallers. Auf der weltweit größten Spieleplattform mit fast 40 Millionen Nutzern konnte Squad 22 an seinem Spitzentag satte fünfzig Spieler anlocken. Seien wir ehrlich - das war wahrscheinlich das gesamte Entwicklerteam, seine Verwandten und vielleicht sogar Putin selbst, der von seinem Bunker aus spielte, um die Statistik zu verbessern.

Das Spiel erschien erstmals im Januar 2025 auf der russischen Plattform VK Play und wagte sich dann am 28. Mai auf Steam. Es ist ein Echtzeit-Strategiespiel, in dem die Spieler russische Truppen durch Missionen wie die Einnahme von Mariupol und die Erstürmung von Melitopol befehligen. Man kann es sich als Command & Conquer: Propaganda Edition vorstellen, komplett mit cartoonhaft bösen ukrainischen Soldaten, die laut Drehbuch Drogen brauchen, um "mutiger zu kämpfen".

Obwohl die Entwickler mit ihrem internationalen "Erfolg" prahlen, ist die Realität so düster wie die Handlung des Spiels. Nach dem kurzzeitigen Ausbruch von fünfzig patriotischen Klicks fiel Squad 22 schneller als der Rubel nach den Sanktionen. Im Juni sank die Zahl der täglichen Spieler auf fünf, dann auf drei, und im November klickte nur noch ein einsamer Spieler - vielleicht ein russischer Bot, der vergessen hatte, sich abzumelden.

In einer Welt von Baldur's Gate 3, Helldivers 2 und Counter-Strike 2 sticht Squad 22: ZOV hervor - nicht durch Innovation oder Qualität, sondern als lebender Beweis dafür, dass selbst Propaganda ein besseres Gameplay braucht.