70 % der Polymarket-Nutzer schreiben rote Zahlen: Gewinne konzentrieren sich in den Händen von Elitehändlern.

Eine aktuelle On-Chain-Analyse von Polymarket, einem der führenden Prognosemärkte, hat eklatante Ungleichheiten bei der Profitabilität aufgedeckt. Laut Daten des Analysten defioasis.eth, veröffentlicht am 29. Dezember 2025, haben rund 70% der über 1,7 Millionen Handelsadressen auf der Plattform Verluste erlitten. Nur 30% der Adressen wiesen nach Schließung der Positionen Gewinne auf.

Das auffälligste Ergebnis ist die Konzentration der Gewinne: Weniger als 0,04% der Adressen (etwa einige hundert Großinvestoren und professionelle Händler) erzielten über 70% der gesamten realisierten Gewinne in Höhe von 3,7 Milliarden US-Dollar. Die Mehrheit der erfolgreichen Händler verdiente weniger als 1.000 US-Dollar, während 63,5% der Adressen geringe Verluste zwischen 0 und 1.000 US-Dollar verzeichneten.

Diese Zahlen basieren auf realisierten Gewinn- und Verlustrechnungen (Verkäufe und Rücknahmen abzüglich Anschaffungskosten), wobei nicht realisierte Positionen unberücksichtigt bleiben. Dies bedeutet, dass einige aktive Händler mit offenen Positionen potenziell profitable Wetten halten können, die noch nicht abgerechnet wurden.

Warum diese Ungleichheit?

Polymarket funktioniert wie ein Nullsummenspiel, bei dem der Gewinn des einen Händlers auf Kosten des anderen geht. Die Analyse verdeutlicht ein Umfeld, in dem der Gewinner am meisten profitiert: Professionelle Händler, Algorithmen und Großinvestoren mit Informations-, Geschwindigkeits- und Kapitalvorteilen dominieren. Privatanleger verlieren häufig aufgrund emotionaler Wetten, mangelnder Disziplin oder der Konkurrenz durch Bots.

Dies spiegelt die Situation an traditionellen Märkten wider, wo die meisten Privatanleger Geld verlieren, während eine kleine Elite Millionen verdient. Im Jahr 2025 verzeichnete Polymarket ein Handelsvolumen von über 9 Milliarden US-Dollar, doch die Gewinne bleiben weiterhin stark konzentriert.

Experten weisen darauf hin, dass diese Erkenntnisse Neueinsteigern als Warnung dienen: Prognosemärkte erfordern hohe Fachkenntnisse und sind kein einfacher Weg, Geld zu verdienen. Trotzdem wächst die Plattform weiter und zieht monatlich Hunderttausende aktive Nutzer an.