Dave The Diver erweitert seine Formel mit dem In The Jungle DLC
Dave the Diver in the Jungle DLC markiert die erste große Abweichung von der Struktur, die das ursprüngliche Spiel definiert hat. Anstatt die bekannte Schleife zu erweitern, verändert der neue Inhalt die Art und Weise, wie das Spiel gespielt wird, wo es stattfindet und was Dave mit seinem Fang macht. Der DLC führt ein Dschungeldorf ein, das an einem Süßwassersee gebaut wurde, ersetzt den Schauplatz am Meer und entfernt Sushi komplett von der Speisekarte. Das Ergebnis ist keine Erweiterung des Basisspiels, sondern eine parallele Erfahrung mit eigenen Regeln und einem eigenen Rhythmus.
Der Schauplatz ist ein kleines Dorf, das von dichtem Grün umgeben und von einem See umgeben ist, der das neue Ökosystem des DLCs versorgt. Da der See aus Süßwasser besteht, ernährt der von Dave gefangene Fisch nicht mehr die Sushi-Wirtschaft. Stattdessen gibt es jetzt den Bancho Grill, ein neues Restaurantkonzept, das auf gegrillte Gerichte statt auf rohen Fisch setzt. Diese Veränderung wirkt sich auf die gesamte Struktur des DLC aus, von den Zutaten und Rezepten bis hin zur Art und Weise, wie die Kunden bedient und angeworben werden.
Die unmittelbarste Veränderung betrifft die Art und Weise, wie das Dorf funktioniert. Im Gegensatz zum Basisspiel, in dem jeder Tag in feste Morgen-, Nachmittags- und Nachtsegmente unterteilt ist, läuft das Dorf in Echtzeit. Dave kann sich ohne harte Übergänge frei durch das Gebiet bewegen und entscheiden, wann er fischen, erkunden, Kontakte knüpfen oder arbeiten möchte. Die Zeit vergeht kontinuierlich, und die Aufgaben sind nicht mehr an starre Zeitfenster gebunden. Das Dorf kann zu Fuß erkundet werden, wobei Daves Verbündete ihn manchmal begleiten, wenn er sich durch die Umgebung bewegt.
Die Erkundung erfolgt in einer neuen isometrischen Perspektive, die den Schwerpunkt auf Raum und Bewegung und nicht auf Tiefe legt. Dave kann die Straßen des Dorfes durchstreifen, Gebäude betreten, lokale Ressourcen wie Früchte und Mineralien sammeln und direkt mit den Bewohnern interagieren. Diese Dorfbewohner sind keine passiven Hintergrundfiguren. Jeder hat Aufgaben und Wünsche, deren Erfüllung Daves Ansehen in der Gemeinschaft verbessert. Wenn sich Beziehungen entwickeln, besuchen die Dorfbewohner den Bancho Grill, was den sozialen Fortschritt direkt mit dem Erfolg des Restaurants verknüpft.

Kampf und Fischfang bleiben zentral, passen sich aber der neuen Umgebung an. Der See führt ungewohnte Feinde ein, darunter Piranhas, elektrische Aale und Krokodile. Um mit ihnen fertig zu werden, erhält Dave Zugang zu einer neuen Mehrzweckwaffe, der Jungle Gun. Sie kann Netze zum Fangen von Fischen abfeuern, aber auch als Schrotflinte oder Scharfschützengewehr fungieren, je nach Situation. Die Waffe spiegelt den breiteren Ansatz des DLCs wider: weniger Spezialwerkzeuge, flexiblere Systeme.
Mehrere neue Minispiele tauchen im Dorf auf. Bei einem müssen Kokosnüsse mit einem Stock von den Bäumen geklopft werden, während ein anderes die Rhythmusmechanik für eine Gitarrensequenz nutzt. Diese Aktivitäten sind in das Dorfleben eingeflochten und werden nicht als eigenständige Ablenkungen präsentiert. Sie dienen sowohl zum Sammeln von Ressourcen als auch zur Interaktion mit den Bewohnern und verstärken das Gefühl, dass das Dorf als Lebensraum und nicht als Kulisse funktioniert.
Auch das Restauranterlebnis hat sich deutlich verändert. Im Originalspiel bedeutete das Bedienen von Kunden, sich horizontal hinter einem Tresen zu bewegen. In Dave the Diver In the Jungle DLC ist der Grill voll navigierbar. Dave kann in alle Richtungen gehen und Speisen und Getränke direkt zu den Tischen bringen. Das Layout erfordert mehr räumliches Bewusstsein und macht die Bedienung zu einer aktiveren Aufgabe. Es verstärkt auch visuell die Abkehr von der engen, arkadenartigen Taktung der Sushi-Bar.
Trotz dieser Änderungen gibt der DLC die Kernidentität der Serie nicht auf. Dave taucht immer noch, jagt gefährliche Kreaturen und stellt sich großen Kämpfen. Bosskämpfe sind nach wie vor Teil des Erlebnisses, auch wenn sie eher von der Umgebung des Sees als von der Tiefseelandschaft geprägt sind. Die Balance zwischen Humor, Gefahr und Routine bleibt intakt, auch wenn sich die Struktur um sie herum weiterentwickelt.
Mintrocket positioniert den DLC als ein in sich geschlossenes Erlebnis und nicht als eine vollständige Überarbeitung des Spiels. Das Studio schätzt die Dauer der Fertigstellung auf etwa zehn Stunden. Während die Dorfstruktur und das Echtzeitsystem an Lebenssimulationsspiele erinnern, ist der Umfang absichtlich begrenzt. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf dem gezielten Fortschreiten und nicht auf dem offenen Sandkastenspiel.
Die Verschiebung im Design deutet eher auf ein Experiment als auf einen Ersatz hin. Dave the Diver In the Jungle DLC testet, wie die Spielmechanik funktioniert, wenn sie von strengen Zeitplänen und linearen Räumen befreit ist. Er führt Systeme ein, die sich anders anfühlen, ohne das auszulöschen, was das Original ausgemacht hat. Ob diese Ideen künftige Updates oder Fortsetzungen beeinflussen werden, bleibt unklar, aber der DLC ist das bisher deutlichste Zeichen dafür, dass Mintrocket gewillt ist, seine Formel neu zu gestalten, anstatt sie einfach zu erweitern.
Durch die Abschaffung des Sushis, die Umstrukturierung der Zeit und die Verankerung des Erlebnisses in einem begehbaren Dorf ändert der DLC die Rolle von Dave vom Bediener zum Teilnehmer. Die Dschungelumgebung fügt nicht nur neue Inhalte hinzu. Es verändert die Beziehung der Spieler zur Welt, zur Arbeit und zu den Menschen darin.

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