
Apples Siri-Chef nennt KI-Verzögerungen hässlich und peinlich, verspricht Abhilfe
Apples Probleme mit der künstlichen Intelligenz (KI) sind nicht länger nur ein Geflüster in der Tech-Welt - sie sind dank einer brutal ehrlichen Aussage des Siri-Chefs des Unternehmens, Robby Walker, in aller Munde. In einem internen Meeting gab Walker zu, dass die Verzögerungen bei Apples KI-Funktionen, einschließlich wichtiger Siri-Upgrades, "hässlich" und "peinlich" waren. Autsch.
"Das war keine dieser Situationen, in denen wir den Leuten unseren Plan erst zeigen können, wenn er fertig ist. Wir haben es den Leuten vorher gezeigt."
- Robby Walker, Apple Senior Director

Das von der Apple-Intelligenz angetriebene Siri-Upgrade sollte ein großes Highlight der kommenden iPhone 16-Reihe sein. Apple hat alles daran gesetzt, es zu vermarkten, und Werbung und Hype für Funktionen gemacht, die eigentlich noch gar nicht fertig waren. Jetzt verzögern sich diese Upgrades auf unbestimmte Zeit, und das Unternehmen bemüht sich, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

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Walker hielt sich mit seiner Einschätzung der Situation nicht zurück. Er räumte ein, dass das Team eine schwierige Phase durchläuft, in der sich viele Mitarbeiter "wütend, enttäuscht, ausgebrannt und beschämt" fühlen. Ursprünglich wollte Apple diese KI-gesteuerten Verbesserungen im Frühjahr veröffentlichen, doch nun könnten sie frühestens im nächsten Jahr das Licht der Welt erblicken.
"Erschwerend kommt hinzu, dass die Marketingabteilung von Apple die Erweiterungen bewerben wollte.
- Robby Walker
Warum also die Verzögerungen? Quellen zufolge funktionieren die KI-gesteuerten Siri-Funktionen einfach nicht konsistent. Interne Tests von Apple zeigen, dass sie nur in 66% bis 80% der Fälle richtig funktionieren. Das bedeutet, dass eine von drei Interaktionen fehlschlagen könnte. Nicht gerade das, was man sich von einem KI-Assistenten wünscht, der einem das Leben leichter machen soll.
Apples KI-Krise: Aufholjagd
Das übergeordnete Problem hier? Apple hinkt bei der KI ernsthaft hinterher. Während Konkurrenten wie OpenAI, Google und Microsoft leistungsstarke KI-Tools auf den Markt bringen, steckt Apple fest und versucht, Siri dazu zu bringen, das zu tun, was es schon vor Jahren hätte tun können. Der Versuch des Unternehmens, seine eigene KI-Initiative, Apple Intelligence, voranzutreiben, steht nun vor großen Hindernissen.

Walker gab zu, dass Apple einen großen Fehler gemacht hat, indem es unfertige Funktionen hochgejubelt hat. Er deutete auch an, dass es jetzt noch dringendere interne Prioritäten gibt, die die Verbesserungen von Siri weiter nach hinten verschieben könnten.
"Wir haben bei Apple andere Verpflichtungen für andere Projekte. Wir wollen unsere Verpflichtungen gegenüber diesen Projekten einhalten, und wir verstehen, dass diese jetzt möglicherweise zeitlich dringender sind als die Funktionen, die verschoben wurden."
- Robby Walker
Apples Top-Manager, darunter KI-Chef John Giannandrea und Software-Chef Craig Federighi, spüren den Druck. Der Druck, das Ruder herumzureißen, ist groß, und obwohl (noch) kein leitender Angestellter entlassen wurde, hat das Unternehmen das Management umgestellt, um die Situation zu verbessern. Man hat sogar den langjährigen Apple-Manager Kim Vorrath, der als "Projektfixer" bekannt ist, zur Unterstützung geholt.
Die KI, die (irgendwie) funktioniert
Trotz aller Probleme versuchte Walker, die Moral zu heben, indem er einige der KI-Funktionen hervorhob, die tatsächlich richtig funktionieren. Er zeigte Beispiele dafür, wie Siri auf Kommando die Nummer eines Führerscheins abrufen und bestimmte Fotos finden konnte. Die Assistentin war auch in der Lage, Apps mit Sprachbefehlen zu manipulieren, Inhalte in eine E-Mail einzubetten und Empfänger hinzuzufügen.

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"Wir werden diese und weitere Funktionen bereitstellen, sobald sie fertig sind."
- Robby Walker
Aber die Bereitschaft ist immer noch das große Fragezeichen. Selbst mit dem internen Ziel, diese Funktionen mit iOS 19 einzuführen, räumte Walker selbst ein, dass dies nicht garantiert ist. Das Unternehmen ist jetzt besonders vorsichtig, wahrscheinlich um eine weitere peinliche Situation zu vermeiden.
"Die Kunden erwarten nicht nur diese neuen Funktionen, sondern sie wollen auch ein abgerundetes Siri."
- Robby Walker
Was kommt als Nächstes?
Im Moment konzentriert sich Apple auf die Schadensbegrenzung. Das Unternehmen plant immer noch die Einführung von Apple Intelligence in mehreren Sprachen im nächsten Monat und arbeitet mit Hochdruck daran, KI-gestützte Funktionen durch Partnerschaften mit Alibaba und Baidu nach China zu bringen. Aber auf die lang erwartete KI-Überarbeitung von Siri? Das Warten geht weiter.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist klar, dass Apple noch eine Menge Arbeit vor sich hat, wenn es im KI-Wettbewerb mithalten will. Und nachdem sich Siri jahrelang wie das schwächste Glied in der Welt der virtuellen Assistenten angefühlt hat, sind die Fans verständlicherweise skeptisch. Die Frage ist nun: Kann Apple tatsächlich liefern? Oder wird dies nur ein weiterer Fall von zu viel versprechen und zu wenig halten?
Eines ist sicher: Die KI-Saga von Apple ist noch lange nicht vorbei.
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