Digitale Archive zur Videospielgeschichte sind am 30. Januar startklar
Ab dem 30. Januar 2025 wird die Video Game History Foundation (VGHF) ihre digitalen Archive der Öffentlichkeit zugänglich machen und damit einen wichtigen Meilenstein in der Bewahrung von Videospielen darstellen. Das Archiv wird über 1.500 vergriffene Spielemagazine, Werbematerialien, Spielentwicklungsressourcen und mehr enthalten und Forschern und Enthusiasten eine unschätzbare Ressource für das Studium der Geschichte der Videospiele bieten. Diese Sammlung ist Teil der laufenden Bemühungen der VGHF, die Geschichte des Spielens zu digitalisieren und zu bewahren, die mit der Gründung der Organisation im Jahr 2017 begannen.
Anders als andere Archive ist die digitale Sammlung des VGHF darauf ausgelegt, den Wert der erhaltenen Materialien zu steigern, indem Benutzer nach bestimmten Spielen, Herausgebern, Autoren und sogar Nischenbegriffen wie „Metroidvania“ suchen können. Dadurch wird es einfacher, die Entwicklung der Spieleterminologie nachzuvollziehen und weniger bekannte Aspekte der Entwicklung des Mediums zu entdecken. Während das Archiv noch in Arbeit ist, haben Benutzer Zugriff auf eine wachsende Datenbank mit sowohl verarbeiteten als auch unverarbeiteten Materialien, wodurch sichergestellt wird, dass sich die Ressource mit der Digitalisierung neuer Inhalte weiterentwickelt.
Während die physischen Archive des VGHF spielbare Videospiele enthalten, verbieten die aktuellen Urheberrechtsbeschränkungen gemäß dem Digital Millennium Copyright Act (DMCA) den Fernzugriff auf diese Titel. Daher werden sich die digitalen Archive auf visuelle Assets wie Screenshots, Werbegrafiken und andere nicht spielbare Materialien konzentrieren. Diese Einschränkung schmälert jedoch nicht den Wert des Archivs, das weiterhin ein wichtiges Instrument zur Bewahrung des breiteren Kontexts der Videospielgeschichte ist.
Die Mission des VGHF bestand schon immer darin, nicht nur die Spiele selbst, sondern auch die sie umgebenden kurzlebigen Materialien wie Designdokumente, Pressemappen und Werbeplakate zu bewahren. Diese oft übersehenen Artefakte bieten wichtige Einblicke in die kulturellen und kommerziellen Kräfte, die die Videospielbranche geprägt haben. Seit seiner Gründung hat der VGHF digitalisierte Materialien an Institutionen wie die Library of Congress, das Smithsonian American Art Museum und das National Videogame Museum gespendet und so dazu beigetragen, dass diese Materialien der Öffentlichkeit für Studien und Ausstellungen zur Verfügung stehen.
Die VGHF war auch aktiv am 2020 gestarteten Video Game Source Project beteiligt. Ziel dieser Initiative ist es, den Quellcode und die Assets klassischer Videospiele zu sammeln und zu bewahren, damit Forscher auf die Bausteine dieser ikonischen Titel zugreifen können. Die VGHF hat diesem Projekt bereits Spiele wie The Secret of Monkey Island und Monkey Island 2: LeChuck's Revenge hinzugefügt.
Mit der Öffnung der digitalen Archive leistet der VGHF einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Geschichte der Videospiele nicht in Vergessenheit gerät. Die Organisation ist weiterhin auf öffentliche Spenden angewiesen, um ihre Bemühungen zur Erhaltung der Geschichte zu unterstützen, und bietet jedem die Möglichkeit, zu dieser wichtigen Sache beizutragen. Die Einführung der digitalen Archive am 30. Januar wird diese Fülle an Informationen einem viel breiteren Publikum zugänglich machen und es zukünftigen Generationen ermöglichen, die Geschichte der Videospiele in beispiellosem Detailreichtum zu erforschen.
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