
Griefer verfüttern Spieler in Dune: Awakening an Würmer
Dune: Awakening sieht sich mit einer neuen Form von Spielerchaos konfrontiert. Griefer nutzen die Fahrzeugkollision des Spiels, um ahnungslose Spieler in die Falle zu locken und sie in vermeintlich sicheren Bereichen an Sandwürmer zu verfüttern. Es ist die jüngste Eskalation im langjährigen Kampf zwischen PvE-fokussierten Spielern und jenen, die jede Schwachstelle nutzen, um anderen den Tag zu vermiesen.
Wie WindowsCentral anmerkt, liegt das Problem an einer Mechanik, die es Fahrzeugen – insbesondere Ornithoptern – immer noch ermöglicht, sich gegenseitig physisch herumzuschubsen. Obwohl Funcom die Möglichkeit entfernt hat, andere Spieler direkt durch Fahrzeugrammen zu verletzen, hat das bestimmte Gruppen nicht davon abgehalten, kreative Wege zu finden, andere in die Falle zu locken und zu vernichten.
Wir haben bereits über Dunes neueste Upgrades nach dem Start berichtet, insbesondere über jene, die PvE-Spieler in PvP-lastigen Gebieten wie der Tiefen Wüste schützen sollten. Ein kürzlich veröffentlichter Patch hat genau das getan: Er hat PvP-Zonen weniger feindselig gemacht, indem er Gewürzsammler vor opportunistischen Gankern schützte. Doch die Griefer gaben nicht auf. Sie passten sich an und brachten ihre Mätzchen in PvE-Regionen wie das Hagga-Becken.
Statt rasanter PvP-Hinterhalte parken diese Spieler ihre Ornithopter nun auf den Fahrzeugen anderer. Dadurch wird der anvisierte Spieler an Ort und Stelle festgehalten und kann nicht abheben. Dann kommt der Klopfer und beschwört den legendären, tödlichen Sandwurm herauf. Gefangen versucht das Opfer entweder, sich zu befreien oder ein Fahrzeug-Bergungswerkzeug zu benutzen. Doch selbst wenn sie den Ornithopter bergen, sind sie immer noch zu Fuß unterwegs, im Freien, während ein Wurm schnell auf sie zukommt.

Diese Interaktion war eindeutig nicht Teil von Funcoms Konzept. Stimmen aus der Community haben bereits vorgeschlagen, Fahrzeug-gegen-Fahrzeug-Kollisionen in PvE-Zonen vollständig zu entfernen. Das würde Griefer daran hindern, ihre Fahrzeuge zu benutzen, um andere in die Falle zu locken. Diese Änderung könnte aber auch die Gefahr und Spannung beseitigen, die den Gewürzanbau so spannend machen. Dune soll ein gefährlicher Ort sein, auch außerhalb von PvP-Zonen.
Diese Spannung auszugleichen ist schwierig. Wenn man die physische Interaktion zwischen Fahrzeugen entfernt, verliert man möglicherweise einen Teil dessen, was die Welt dynamisch macht. Behält man sie jedoch bei, besteht die Gefahr, dass Grieper weiterhin das Spielerlebnis für diejenigen ruinieren, die nur Ressourcen sammeln oder alleine erkunden wollen.
Andere Spiele hatten mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. In Rust sperren Spieler regelmäßig andere Spieler in Basen ein oder plündern Räume mithilfe von Türen oder Einsatzgeräten. In ARK: Survival Evolved nutzen Stämme gezähmte Kreaturen, um andere Spieler einzukesseln oder in gefährliche Umgebungen zu drängen. DayZ hatte schon lange Probleme damit, dass Spieler in Handschellen gelegt und mit faulem Obst zwangsernährt wurden. Sogar in World of Warcraft haben Griefer Weltbosse in Städte gezerrt und so ganze Populationen niedrigstufiger Charaktere ausgelöscht.
Jedes Multiplayer-Survival-Spiel ist eine Gratwanderung. Wer zu viel Freiheit zulässt, findet kreative Wege, die Sessions anderer zu ruinieren. Schränkt man zu stark ein, zerstört man das spontane Gameplay. Dune: Awakening gehört nun zu dieser Liste, und Funcom entscheidet, wie weit es diese Art der Interaktion kontrollieren will.
Bisher hat das Studio noch keine direkte Lösung veröffentlicht. Man hat das Gefühl, dass dieses Problem auf dem Radar ist, insbesondere da es als Nebeneffekt der Bemühungen entstand, PvP-Endgame-Zonen erträglicher zu gestalten. Es ist jedoch unklar, ob ein Hotfix technisch überhaupt einfach zu implementieren ist. Die Trennung des PvP- und PvE-Kollisionsverhaltens ist möglicherweise nicht einfach umschaltbar, insbesondere in einem Live-Service-Spiel mit komplexen Wüstenbiomen, persistenten Fahrzeugen und spielergesteuerten Volkswirtschaften.
Inzwischen nutzen Spieler Foren und Discord, um sich gegenseitig zu warnen, Fluchtstrategien auszutauschen und Clips von Griefing in Aktion zu posten. Manche halten es für einen cleveren Einsatz von Spielmechaniken. Andere sehen darin regelrechten Missbrauch. Diese Spaltung ist nichts Neues – jedes Online-Spiel mit offenem System zieht beide Seiten an. Doch Dunes raues Setting und der Überlebensfokus verstärken sie noch.
Ob dies dauerhafter Bestandteil von Dune: Awakening wird oder per Patch entfernt wird, hängt davon ab, wie Funcom die Situation einschätzt. Klar ist: Die Sandbox gehört nicht nur Gewürzbauern. Sie gehört auch Tricksern. Und die feiern gerade ein Festmahl.
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