
Sony kauft Anteile an Bandai Namco, verschärft die Beziehungen zu Elden Ring und mehr
Sony hat gerade einen Anteil von 2,5% an Bandai Namco, dem Herausgeber von Elden Ring, erworben und offiziell eine neue strategische Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen angekündigt. Dieser Schritt baut auf jahrelanger Zusammenarbeit in den Bereichen Spiele, Anime und Musik auf, sendet aber auch ein klares Signal, wohin Sony als Nächstes gehen will - tiefer in die IP-Expansion, transmediale Projekte und ein stärkeres globales Fan-Engagement.
Die Investition in Höhe von 16 Millionen Aktien ist Teil eines umfassenderen Plans, der über Videospiele hinausgeht. Laut Sony liegt der Schwerpunkt dieser Partnerschaft auf dem "Ausbau der Fangemeinde für IP wie Anime und Manga auf der ganzen Welt und der Stärkung des Engagements". Das ist keine überraschende Richtung, wenn man bedenkt, dass sowohl Sony als auch Bandai Namco stark in medienübergreifende Franchises investiert haben und bereits mit mehreren großen japanischen IPs verflochten sind.
Sony hat bereits in der Vergangenheit mit Bandai Namco bei einer Reihe von Projekten zusammengearbeitet, von Publishing-Rollen bis hin zu inhaltlichen Kooperationen. Mit dieser Beteiligung wird diese Zusammenarbeit nun formaler - und möglicherweise aggressiver, wenn es um die Erweiterung gemeinsamer Universen und Fangemeinden geht.
"Durch diese Partnerschaft wollen wir gemeinsam eine Reihe von Inhalten und Erlebnissen schaffen, die die Erwartungen übertreffen und Kando (Emotion) noch mehr Fans zugänglich machen", so Toshimoto Mitomo, Chief Strategy Officer von Sony.
Bandai Namco ist einer der ältesten und bekanntesten Namen der japanischen Unterhaltungsindustrie. Das Unternehmen wurde 1955 als Namco gegründet und betrieb ursprünglich Fahrgeschäfte, bevor es mit Titeln wie Pac-Man und Galaga zu einer wichtigen Kraft in Spielhallen wurde. Im Jahr 2005 fusionierte Namco mit Bandai, das vor allem für seine Spielwaren und Anime-Produkte wie Mobile Suit Gundam und Digimon bekannt ist. Gemeinsam sind sie zu einem der größten Multimedia-Unternehmen Japans herangewachsen, das sowohl in der Spiele- als auch in der Anime-Branche eine starke Position innehat.

Bandai Namco ist auch eng mit FromSoftware verbunden und fungiert als globaler Publisher für Elden Ring, eines der erfolgreichsten RPGs aller Zeiten. Elden Ring wurde 2022 veröffentlicht, verkaufte sich über 20 Millionen Mal und machte die brutalen Kämpfe und das kryptische Weltdesign von FromSoft bei einer neuen Welle von Spielern bekannt. Die offene Welt, die in Zusammenarbeit mit George R.R. Martin entwickelt wurde, setzte neue Maßstäbe für Fantasy-Spiele und etablierte FromSoft als einen der weltweit führenden Entwickler.
Sony besitzt bereits eine Minderheitsbeteiligung an der Kadokawa Corporation, der Muttergesellschaft von FromSoftware. Das bedeutet, dass das Unternehmen indirekten Einfluss auf den Entwickler von Elden Ring, Sekiro und Dark Souls hat. Mit einer separaten Beteiligung an Bandai Namco nähert sich Sony nun sowohl der Entwickler- als auch der Publisher-Seite der Elden Ring-Gleichung an.
Dieses Netzwerk von Partnerschaften beginnt, einer langfristigen Strategie zu ähneln. Da bereits bestätigt wurde, dass ein Elden Ring-Film in Arbeit ist, und der erfahrene Regisseur Alex Garland an dem Projekt beteiligt ist, ist klar, dass Sony eine Rolle dabei spielen will, wie das Franchise über die Spiele hinaus wächst.
Garland hat auch keinen Hehl aus seiner Liebe zu dem Spiel gemacht.
"Es ist Malenia, die die harte Nuss ist", sagte er letzten Monat. "Ich habe das Spiel jetzt zum siebten Mal durchgespielt. Ich habe mich hochgelevelt, ich habe jede Menge Saft und ein cooles Schwert und solche Sachen, und ich stürze mich einfach wieder und wieder und wieder auf sie."
Wenn Elden Ring die nächste große Multiplattform-IP wird, ähnlich dem, was The Witcher durch Netflix oder Cyberpunk mit Edgerunners erreicht hat, wird Sony auf dem Fahrersitz sitzen wollen.
Dies ist nicht das erste Mal, dass Sony sich mit einer FromSoft-bezogenen IP zusammenschließt. Im Jahr 2015 erschien Bloodborne exklusiv für PlayStation 4. Das von FromSoftware entwickelte und von Sony veröffentlichte Bloodborne ist nach wie vor Kult und bekannt für seine rasanten Kämpfe, das Lovecraft'sche Horror-Setting und die viktorianische Ästhetik. Obwohl Fans seit langem ein Remaster oder eine Fortsetzung fordern, blieb Bloodborne an die PS4-Hardware gebunden. Sonys engere Verbindung zu Bandai Namco und die fortgesetzte Zusammenarbeit mit FromSoft nähren nur noch mehr Spekulationen, dass das Unternehmen versuchen könnte, diese düsteren Universen wiederzubeleben oder zu erweitern.

Diese neue Partnerschaft garantiert zwar keine Exklusivtitel oder Fortsetzungen, schafft aber definitiv die Voraussetzungen für eine direktere Zusammenarbeit zwischen Sony und Bandai Namco bei der Entwicklung von Inhalten, dem IP-Management und dem Merchandising. Von Spielen bis hin zu Anime, von physischen Produkten bis hin zu Streaming-Medien - die Vereinbarung deckt ein weites Feld ab, und Bandai Namcos Katalog geht weit über Elden Ring hinaus.
Spiele wie Tekken, Tales of Arise, Dragon Ball Z: Kakarot und Armored Core VI stammen alle aus der Umlaufbahn von Bandai Namco. Sonys Schritt könnte zu neuen medienübergreifenden Projekten führen, die auf einer dieser IPs basieren - oder sogar zu markenübergreifenden Events, die PlayStation-Inhalte mit den Anime-Lizenzen von Bandai Namco kombinieren.
Angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch andere globale Mediengiganten, vor allem in den Bereichen, in denen sich Spiele, Filme und Anime überschneiden, wirkt Sonys Investition wie eine Absicherung, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Es geht um die Kontrolle der Pipeline von der Spielkonsole über den Streaming-Dienst bis hin zum Merchandise-Gang. Wenn ein Spiel wie Elden Ring einmal erfolgreich ist, möchte Sony sicherstellen, dass es auch in anderen Formaten erfolgreich ist.
Was mit einer stillen Beteiligung von 2,5% begann, könnte sich in den nächsten Jahren als eine der wichtigsten Geschäftsgeschichten herausstellen. Die Titel von FromSoftware gewinnen immer mehr an kultureller Bedeutung. Bandai Namco ist nach wie vor ein Kraftwerk des japanischen geistigen Eigentums. Und Sony platziert sich genau zwischen diesen beiden Unternehmen und ist bereit, das Kommende mitzugestalten.
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