Hideo Kojima skizziert ein Spiel zur Schulung künstlicher Intelligenz
Kojimas Ausführungen zu KI sind erneut Gegenstand öffentlicher Diskussionen geworden, nachdem der Schöpfer eine Zukunftsvision entworfen hatte, in der Videospiele nicht menschliche Kreativität ersetzen, sondern künstliche Intelligenz trainieren sollen. In einem kürzlich geführten Interview mit Nikkei Xtrend skizzierte Hideo Kojima Konzepte, die über herkömmliche Entwicklungsdebatten hinausgehen, darunter ein Spiel zur KI-Schulung und ein weiteres, das in Schwerelosigkeit gespielt werden soll. Diese Aussagen bekräftigen ein Muster, das seine Karriere geprägt hat: Spiele als experimentelle Räume und nicht als fertige Produkte zu betrachten.
Kojima, Gründer von Kojima Productions und Schöpfer der Metal Gear- und Death Stranding-Reihen, positionierte sich schon lange außerhalb der Branchennormen. Sein Einfluss wuchs nach der Veröffentlichung von Death Stranding im Jahr 2019 weiter – ein Projekt, das anfangs von vielen als Nischenexperiment abgetan wurde. Das Spiel konzentrierte sich auf Fortbewegung, Isolation und indirekte Spielerkooperation und erhielt hervorragende Kritiken sowie zahlreiche Auszeichnungen. Die Fortsetzung, Death Stranding 2: On the Beach, erschien 2019 und unterstrich Kojimas Bereitschaft, in Ideen zu investieren, die sich den gängigen Genreerwartungen entziehen.
Im Gespräch mit Nikkei Xtrend räumte Kojima ein, dass seine Ideen selbst für seine eigenen Verhältnisse extrem klingen mögen.
„Das mag etwas abwegig klingen, aber ich möchte ein Spiel entwickeln, das in Schwerelosigkeit spielt und eine KI begeistert.“ – Hideo Kojima
Während das Konzept der Schwerelosigkeit unerklärt blieb, widmete Kojima dem KI-Projekt mehr Zeit. Sein Vorschlag konzentriert sich auf ein Spiel, das als Trainingsmaterial für künstliche Intelligenz dient und nicht nur der Unterhaltung menschlicher Spieler.
„Im Grunde ein Spiel, das eine KI trainieren könnte. Momentan weiß die KI noch nicht viel, und ich denke, sie muss noch viel lernen. Es wäre ein Spiel, das als Lehrmaterial für die KI dienen könnte.“ – Hideo Kojima
Er fügte hinzu, dass er innerhalb von fünf bis zehn Jahren mit einem Vormarsch der KI in viele verschiedene Bereiche rechne, was auf ein breiteres Anwendungsspektrum jenseits der aktuellen generativen Werkzeuge hindeutet. Diese Aussagen wurden von mehreren Medien aufgegriffen, darunter Notebook Check, das Kojimas Einschätzung von KI als etwas Unvollständiges und nicht als allmächtig hervorhob.

Kojimas Haltung steht im Widerspruch zu einem Großteil der aktuellen Meinung zum Thema KI in der Spieleentwicklung. Die öffentliche Kritik konzentriert sich vor allem darauf, dass generative KI Künstler, Autoren und Designer ersetzen könnte. Kojima hat wiederholt zwischen der Nutzung von KI zur Generierung kreativer Inhalte und ihrer Nutzung zum Aufbau adaptiver Systeme unterschieden. Er argumentiert, dass künstliche Intelligenz das Verhalten von Gegnern verbessern, den Schwierigkeitsgrad dynamisch anpassen oder überzeugender auf Spielerentscheidungen reagieren könnte, ohne die kreative Rolle menschlicher Entwickler zu übernehmen.
Im selben Interviewzyklus verglich Kojima den Widerstand gegen KI mit den ersten Reaktionen auf Smartphones und argumentierte, dass ungewohnte Technologien oft auf Ablehnung stoßen, bevor sie normalisiert werden.
„Als Smartphones auf den Markt kamen, wurden sie von allen verrissen. Doch heute gibt es so viele Menschen, die ohne ihr Smartphone nicht mehr leben können. Mit KI verhält es sich ähnlich.“ – Hideo Kojima
Der Vergleich kommt zu einem heiklen Zeitpunkt für die Branche. Der Einsatz von KI hat sich zu einem der umstrittensten Themen entwickelt, da Bedenken hinsichtlich Arbeitsplatzverlust, Originalität und Transparenz bestehen. Mehrere namhafte Studios sahen sich bereits Kritik ausgesetzt. Larian Studios und Sandfall Interactive bestätigten trotz kritischen und kommerziellen Erfolgs den Einsatz von KI in ihren Entwicklungsprozessen. Sandfalls Clair Obscur: Expedition 33 wurde von den Indie Game Awards disqualifiziert, nachdem generative KI-Grafiken im Spiel entdeckt worden waren, obwohl diese später durch Patches entfernt wurden.

Auch andere Titel wie Jurassic World Evolution 3, Kaiserpunk und The Alters setzen auf KI-gestützte Inhalte, was zeigt, dass sich diese Praxis trotz öffentlichen Widerstands immer weiter verbreitet. Vor diesem Hintergrund gibt Kojimas Vorschlag, KI durch das Gameplay zu trainieren, der Diskussion eine neue Richtung. Anstatt KI zur Produktionsbeschleunigung oder Personalreduzierung einzusetzen, betrachtet sein Konzept Spiele als strukturierte Umgebungen, in denen KI Verhalten, Regeln und Interaktionen erlernen kann.
Kojima äußerte sich auch frustriert über die seiner Meinung nach bestehende Stagnation im modernen Spieledesign. In früheren Äußerungen kritisierte er die Branche für die Produktion von Titeln mit ähnlicher Grafik und ähnlichen Systemen und argumentierte, dass sinnvoller Fortschritt die Einführung ungewohnter Ideen erfordere. Ein Spiel, das speziell zur Schulung künstlicher Intelligenz entwickelt wurde, würde diesem Anspruch gerecht werden, insbesondere angesichts der anhaltenden Kontroverse um KI unter Spielern.
Diese Ideen entstehen, während Kojima weiterhin aktiv an traditionellen Projekten arbeitet. Sein Xbox-exklusives Horrorspiel OD befindet sich derzeit in Entwicklung, ebenso wie Physint, ein PlayStation-spezifisches Action-Spionage-Projekt, das sich noch in der frühen Planungsphase befindet. Die KI-basierten Konzepte scheinen eher langfristige Ambitionen als kurzfristige Veröffentlichungen zu sein, was seiner Tendenz entspricht, in längeren kreativen Zyklen zu denken.
Ob ein solches Spiel jemals Realität wird, ist ungewiss, doch Kojimas Äußerungen deuten auf eine umfassendere philosophische Position hin. Er betrachtet KI nicht als Endzustand, sondern als ein System, das durch menschliche Absicht geformt, trainiert und eingeschränkt werden muss. In diesem Sinne decken sich Kojimas Gedanken zur KI mit seinen früheren Arbeiten, die sich häufig mit Kontrolle, Systemen und dem Verhältnis zwischen Mensch und Technologie auseinandersetzen.
Lesen Sie auch über ein Wired-Interview mit Kojima, in dem der Regisseur seine eigenen Gewohnheiten, Einflüsse und internen Maßstäbe untersucht, ohne dass ein externer Interviewer das Gespräch leitet.
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