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EGW-NewsGamingDie ewige Diskussion: Ist Poker ein Sport?
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Die ewige Diskussion: Ist Poker ein Sport?
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Die ewige Diskussion: Ist Poker ein Sport?

Früher galten Fußball, Handball und Tennis als Sport. Heute zirkulieren Videos des Hobbyhorsings, von eSports und Schach im Internet. Da drängt sich mal wieder die ewige Frage darum, was eigentlich ein Sport ist, auf.

Mittlerweile sind sich die meisten Leute einig, dass auch Sportarten wie Breakdancing und Golf als solche verstanden werden sollten. Und dann sind da noch Ping Pong und Curling, Sportarten, die vielleicht eher in Nieschen gehören, aber dennoch anstrengend sind. Selbst Rennfahrer müssen auf ihre physische Fitness achten, und schwitzen auch entsprechend hinter dem Steuer.

Doch was, wenn wir komplett von körperlichen Aktivitäten absehen und uns mal andere Freizeitbeschäftigungen ansehen, wie zum Beispiel Schach. Mit Wettkämpfen und Ligen ist Schach in vieler Hinsicht wie ein Sport organisiert. Und Übertragungen von großen Events gibt es im Internet und manchmal im Fernsehen sowieso.

Einen ähnlichen Anspruch an sich selbst hat auch Poker. Ob in der Spielhalle oder im Online Casino, die Welt dieses Spiels ist voller Turniere. Das spricht doch eigentlich dafür, dass Poker ein Sport ist, oder?

Wer sich selbst ein Bild machen möchte, muss dafür heute übrigens nicht erst in eine Spielhalle gehen. Bei vielen Plattformen kann man ohne Anmeldung online Poker spielen. Das senkt die Hemmschwelle für Einsteiger und zeigt schnell, wie viel Konzentration und Strategie bereits in einer einfachen Runde stecken. Gerade im digitalen Raum wird Poker also nicht nur leichter zugänglich, sondern auch in Strukturen eingebettet, die stark an echte Sportwettkämpfe erinnern.

Argumente dagegen

Also traditionell müsste man ja eigentlich behaupten können, dass Poker kein Sport ist. Denn wer spielt, sitzt halt einfach nur da. Es sind weder springen, laufen noch werfen involviert, man rennt niemanden um und hebt nichts Schweres hoch. Stattdessen sitzt man eben da, stundenlang und ohne sichtbare physische Leistung, auch wenn im Kopf natürlich viel passiert.

Und dann ist da noch der Zufallsfaktor. Selbst wer richtig gut Poker spielt, hat nicht in der Hand, welche Karte er als nächstes bekommt. Deshalb sind selbst die besten Spieler der Welt ihrem Glück ausgesetzt und das ist eben manchmal da und manchmal nicht. Man kann es nicht trainieren und es liegt nicht in der eigenen Hand.

Warum also sollte Poker als Sport angesehen werden? Nur weil die Spieler sich vorbereiten und in Ligen gegeneinander antreten? Das gibt es ja auch bei Videospielen. Tatsächlich findet man die ewige Diskussion aber auch dort, weshalb die Linien einfach überall zu verschwimmen scheinen.

Am Ende des Tages ist die Frage schwer zu beantworten. Denn wer entscheidet eigentlich darüber, was ein Sport ist? Es sind nicht die olympischen Spiele, denn dann wären ja MMA und Gewichtheben keine Sportarten, obwohl man dort so richtig Kalorien verbrennt, die Muskeln arbeiten lässt und vollkommen ins Schwitzen gerät.

Manche Bereiche des Lebens, wie die Medizin- oder Finanzwelt sind von Staaten klar definiert. Beim Sport ist das nicht so, und deshalb gibt es eben auch diese ewige Diskussion.

Argumente dafür

Wer selbst Poker spielt, neigt wahrscheinlich eher dazu, die Aktivität als Sport zu bezeichnen. Denn sich so sehr zu konzentrieren, das Pokerface zu bewahren, strategisch fünf Schritte im Voraus zu denken und mathematische Wahrscheinlichkeiten auszurechnen, ist ganz schön harte Arbeit.

Poker fordert also. Wenn auch nicht die Muskeln, dann auf jeden Fall den Geist. Und das Gehirn ist schließlich selbst ein Muskel, der trainiert werden kann.

Und im Training liegt auch ein weiteres Argument dafür, dass Poker auf jeden Fall als Sport eingestuft werden sollte. Profispieler trainieren ähnlich wie Profisportler und analysieren mit viel Disziplin Spielzüge, ihre persönliche Entscheidungsfindung und psychologische Feinheiten, die auf den Gesichtern ihrer Gegenspieler entstehen.

Und dann sind da noch die internationalen Wettbewerbe mit hohen Preisgeldern und weltweite Rankings, die man auch von herkömmlicheren Sportarten kennt. Also ist Poker vielleicht doch ein Sport?

Zumindest kann man das so sehen, wenn man auch Schach und eSports als Sportarten anerkennt. Und das tun viele Menschen mittlerweile auf jeden Fall.

Poker als Denksport

Doch was, wenn wir mal genauer hinsehen und das Ganze ein bisschen differenzieren? Man könnte ja auch eine Unterkategorie erstellen und den Poker ähnlich wie Schach als Denksport einstufen. Denn beide Spiele basieren ja auf einer Menge Strategie und Geduld, viel Konzentration und der entsprechenden Vorbereitung.

Und dann sind da noch die psychologischen Komponenten, die man von anderen Sportarten kennt. Man liest seinen Gegner quasi, täuscht eigene Manöver vor und muss seine Emotionen unbedingt unter Kontrolle halten.

Dieser mentale Stress ähnelt dem Elfmeterschießen im Fußball und kann am Ende des Tages vielleicht einfach dafür sprechen, dass es sich beim Poker um einen Denksport handelt.

Und das sehen auch ein paar Länder so. Denn Brasilien und Indien haben Poker bereits offiziell als Sport oder Denksport anerkannt. Und in anderen Ländern arbeiten Sportverbände und Lobbyisten auf eine offizielle Einstufung in dieser Kategorie hin, und mit Erfolg!

Im November 2024 wurde Poker von der International Mind Sports Association (IMSA) offiziell als Denksport anerkannt. Damit reiht sich Poker in die Riege von Schach, Bridge und Go ein. Diese Anerkennung ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen der World Poker Federation (WPF), die über 49 nationale Verbände vereint.

Eine Frage der Meinung

Ob Poker nun als Sport anerkannt wird oder nicht, hängt letzten Endes eigentlich nur davon ab, wie eng oder weit man den Begriff „Sport“ überhaupt fassen möchte. Wer darunter nur körperliche Aktivität versteht, wird Poker eher in die Kategorie Spiel oder Unterhaltung einordnen.

Doch wer bereit ist, auch geistige Höchstleistungen, strategisches Denken und mentale Ausdauer als sportliche Leistungen zu sehen, erkennt schnell, wie anspruchsvoll Poker tatsächlich ist.

Schließlich geht es nicht nur um Glück, sondern vor allem um Konzentration, Mathematik, Taktik und die Kunst, den eigenen Ausdruck zu kontrollieren. Turniere, Rankings und Trainingspläne sprechen ebenfalls für sich.

Vielleicht ist es also an der Zeit, Sport nicht mehr ausschließlich durch Schweiß und Muskelkraft zu definieren, sondern auch den Kopf mitspielen zu lassen.

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