Dan Houser erklärt, warum es nie zu Bully 2 kam
Rockstar Games ist vor allem dafür bekannt, die moderne Open-World-Landschaft mit Grand Theft Auto und Red Dead Redemption geprägt zu haben, doch die Fans haben nie aufgehört, nach Bully zu fragen. Die Veröffentlichung von 2006 erwarb eine leidenschaftliche Fangemeinde, die im Laufe der Jahre stetig gewachsen ist. Das Fehlen einer Fortsetzung ist daher eines der ältesten Rätsel der Gaming-Welt. Rockstar-Mitbegründer Dan Houser hat nun eine direkte Antwort auf die Frage gegeben, warum Bully 2 nie zustande kam.
In einem Interview mit IGN verriet Houser, dass die Entscheidung nicht auf mangelndes Interesse, sondern auf fehlende Ressourcen zurückzuführen sei.
„Wenn Sie nur ein kleines Kreativteam und eine kleine Führungsriege haben, können Sie einfach nicht alle gewünschten Projekte durchführen.“ – Dan Houser
Laut Houser musste Rockstars Kreativteam Prioritäten setzen, und Bully 2 schaffte es nie an die Spitze der Liste. Das ist keine dramatische Erklärung, aber es unterstreicht, wie groß der Druck auf das Studio war, seine begrenzten Talente für Projekte einzusetzen, die langfristige Wirkung versprachen.
Die Kommentare decken sich mit jahrelangen Spekulationen und Leaks, die auf eine auf Eis gelegte Fortsetzung hindeuten. Bereits 2023 wurden in Grand Theft Auto 5 Debug-Dateien entdeckt, die neben einer möglichen GTA 5-Erweiterung auch Hinweise auf „Bully 2“ enthielten. Ein massiver Rockstar-Leak später im selben Jahr heizte die Spekulationen zusätzlich an: Bully 2 und Agent wurden als Projekte aufgeführt, die sich einst in der Entwicklung befanden, aber schließlich aufgegeben wurden.
Schon früher deuteten Branchenberichte darauf hin, dass Bully 2 etwa 2009 in aktiver Entwicklung war. Das Projekt erreichte angeblich ein Stadium mit mehreren Stunden spielbarem Inhalt, bevor es auf Eis gelegt wurde, als Rockstar seinen Fokus auf Red Dead Redemption und Max Payne 3 verlagerte. Housers jüngste Kommentare bestätigen im Grunde, was die Fans vermutet hatten: Bully 2 gab es wirklich, aber es ging in der Hierarchie von Rockstars ehrgeizigem Programm einfach unter.
Bullys anhaltende Popularität macht dieses Ergebnis umso bemerkenswerter. Das Originalspiel, das in der fiktiven Bullworth Academy spielt, bot eine schulhofartige Variante von Rockstars Open-World-Formel und hob sich von den gewalttätigen Kriminalgeschichten der größeren Franchises ab. Für viele Spieler machten Charme, Humor und Umfang von Bully es zu einem Highlight im Rockstar-Katalog. Das Fehlen der Fortsetzung hinterlässt eine spürbare Lücke, zumal andere Rockstar-Produkte sich weiterhin zu globalen Blockbustern entwickeln.
Das Fehlen einer Fortsetzung hat die Community nicht davon abgehalten, Bully am Leben zu erhalten. Ein kürzlich von Fans erstelltes Bully-Remaster hat gezeigt, wie eine moderne Version aussehen könnte. Mithilfe von Mods, die Texturen, Modelle und Performance überarbeiteten, haben die Fans den Klassiker von 2006 im Wesentlichen zu etwas umgebaut, das dem aktuellen Spielerlebnis näher kommt. Obwohl es sich nicht um eine offizielle Veröffentlichung handelt, zeigt das Projekt, wie groß der Wunsch von Rockstar nach einer Neuauflage von Bullworth Academy noch immer ist.
Housers Bemerkungen werden die jahrelange Vorfreude nicht zunichtemachen, aber sie sorgen für Klarheit. Bully 2 wurde nicht verworfen, weil Rockstar die Idee ablehnte oder an ihrer Attraktivität zweifelte. Es war eine Frage der Ressourcen, da die wenigen leitenden Mitarbeiter gezwungen waren, andere Projekte voranzutreiben. Für die Fans ist es eine Bestätigung, dass die Traumfortsetzung nicht ignoriert, sondern unter der Last von Rockstars vollem Terminkalender begraben wurde.

Rockstar hat seinen Platz in der Branche seitdem mit dem rekordverdächtigen Erfolg von Grand Theft Auto V und der wachsenden Vorfreude auf GTA VI gefestigt. Dieses Ausmaß an Erfolg erklärt, warum kleinere, riskantere Projekte wie Bully 2 schwerer priorisiert werden konnten. Dennoch hält Housers Anerkennung die Tür für die Zukunft offen, zumal das Interesse an der Franchise bei langjährigen Spielern weiterhin ungebrochen ist.
Die Realität ist vorerst klar: Bully 2 existierte zwar in irgendeiner Form, hatte aber nie die nötige Dynamik, um die Ziellinie zu erreichen. Fans müssen sich möglicherweise auf Community-Projekte und Nostalgie verlassen, um Bullworth Academy erneut zu besuchen, bis Rockstar entscheidet, dass es die Ressourcen und den Wunsch für einen weiteren Versuch hat.
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