Red Dead Redemption 2 Mod verwandelt jeden NPC-Tod in eine lächerliche Rückblende

Eine virale Red Dead Redemption 2-Mod von Twitch-Streamer Blurbs hat in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt, weil sie den Tod von NSCs in emotionale - und oft absurde - Rückblenden verwandelt. Die Mod zwingt die Spieler dazu, sich eine Zwischensequenz anzusehen, in der die Lebensgeschichte eines getöteten NSCs erzählt wird - mit Familie, Träumen, Haustieren und fragwürdigen persönlichen Macken. Was die Sache noch ungewöhnlicher macht, ist die Tatsache, dass all diese Hintergrundgeschichten live von den Twitch-Zuschauern von Blurbs geschrieben wurden.

Die Idee verbreitete sich schnell, nachdem ein kurzes Video auf Reddit und X geteilt wurde, in dem zu sehen ist, wie Blurbs einem NSC in den Kopf schießt, bevor das Spiel zu einer filmischen Rückblende übergeht. Der tote Mann wird plötzlich als liebender Vater, Hundebesitzer und Kriegsveteran gezeigt. Seine Ambitionen und bizarren Charakterzüge, wie z. B. seinem Baby beizubringen, ein Baseballteam zu unterstützen oder zu versuchen, mit einem Hund zu sprechen, machten die Sequenz zu einer Mischung aus Tragik und Komödie. Die Online-Zuschauer lobten die Idee schnell als etwas völlig Neues für Rockstars Western. Ein Reddit-Kommentar drückte es am besten aus: "Das ist wirklich unglaublich, es ist, als ob ihr eine neue Mechanik erfunden hättet."

Hinter dem viralen Moment steckt ein langwieriger kreativer Prozess. Blurbs, ein ehemaliger Ingenieur, der zum Vollzeit-Streamer wurde, hat das letzte Jahr damit verbracht, mit seltsamen und humorvollen Mod-Konzepten für verschiedene Spiele zu experimentieren. Seine Twitch- und YouTube-Kanäle konzentrieren sich auf zuschauergesteuerte Herausforderungen, bei denen die Zuschauer "schreckliche" Mods vorschlagen, die er dann zum Leben zu erwecken versucht. In Skyrim hat er bereits Modifikationen entwickelt, die den Hintern des Spielers jedes Mal vergrößert, wenn dieser in die Hocke geht, und eine andere, bei der jeder NPC im Spiel versucht, den Spieler anzusprechen.

Die Modifikation für Red Dead Redemption 2 war jedoch anders. Sie wurde zu einem zielgerichteten Projekt und nicht nur ein Segment in einem seiner Kompilationsvideos. Laut Blurbs war das Konzept der Hintergrundgeschichte so einzigartig, dass er ihr eine ganze 13-minütige Folge widmete. Der virale Clip, der sich online verbreitete, war nur ein kleiner Teil dieser größeren Produktion.

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Damit das funktioniert, hat Blurbs einen Chatbot entwickelt, der es seinen Twitch-Zuschauern ermöglicht, Backstory-Skripte direkt im Chat zu schreiben. Diese Beiträge wurden dann mit Hilfe der Moderationsfilter von Twitch überprüft und in die Mod integriert. Selbst mit automatisierten Tools war die technische Umsetzung eine große Herausforderung. Der Streamer musste geeignete Orte im Spiel für das Spawnen von NSCs finden, die Kameraeinstellung anpassen und die umfangreiche Animationsbibliothek von Red Dead Redemption 2 durchsuchen, um jede Storysequenz zum Leben zu erwecken.

Die Szenen wurden manuell zusammengesetzt, eine nach der anderen.

"Es war extrem mühsam und ich wollte eigentlich mehr Szenen haben, aber ich konnte mich nicht dazu durchringen, mehr als die sechs, die wir am Ende hatten, zu machen", sagte Blurbs per E-Mail.

Die Rückblenden verwenden eine Schwarz-Weiß-Kinematografie, die an das VATS-System von Fallout erinnert, nur dass es nach dem Tod eines NSC und nicht während des Kampfes aktiviert wird. Damit sich der Effekt filmisch anfühlt, hat Blurbs Kamerawinkel, Zoomstufen und Beleuchtung direkt im Code des Spiels angepasst.

Bei der Entwicklung der Mod kam es zu einigen Komplikationen. In einem Test wurde in einer Rückblendungssequenz versehentlich ein kopfloser NSC gezeigt, weil der Spielercharakter ihn gerade Sekunden zuvor erschossen hatte. In einem anderen Fall führte der Versuch, ein Baby in eine Szene einzubinden, dazu, dass das Säuglingsmodell auf unvorhersehbare Weise umherschwebte. Blurbs versuchte auch, Tiere in einige Geschichten einzubauen, musste aber feststellen, dass Bären sich weigerten, während der sentimentalen Momente ruhig zu bleiben. Selbst kleine Programmierfehler verwandelten emotionale Rückblenden oft in ein komödiantisches Chaos.

Trotz der positiven Resonanz plant Blurbs nicht, dieses Projekt auszuweiten.

"Sobald das YouTube-Video veröffentlicht ist, beginnen wir sofort mit der Arbeit an der nächsten schrecklichen Mod", erklärt er. "Die Resonanz auf den Clip war unglaublich."

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Seit dem Debüt des Mods wurde Blurbs' Arbeit in Reddit-Threads, YouTube-Zusammenstellungen und Gaming-Newslettern veröffentlicht. Der Streamer, der seit fünf Jahren sendet, hat im Durchschnitt immer noch weniger als 100 Live-Zuschauer, obwohl Millionen seine Red Dead Redemption 2-Aufnahmen online gesehen haben. Seine Mischung aus Humor, Programmierkenntnissen und Zusammenarbeit mit der Community hat das, was als kleines Twitch-Experiment begann, zu einer der meistdiskutierten Red Dead-Mods des Jahres gemacht.

Das vollständige 13-minütige Video, das den Entstehungsprozess und die ungesehenen Szenen detailliert beschreibt, ist auf dem YouTube-Kanal von Blurbs verfügbar und zeigt den Aufwand, der hinter einer einzigen viralen Spielminute steckt, die absurde Komik mit überraschender erzählerischer Tiefe verbindet.