Plants vs. Zombies: Replanted – Rezension: PopCap lässt einen Klassiker neu aufleben
Die Neuauflage von Plants vs. Zombies kommt mit einem vertrauten Grinsen, einem leuchtenden Rasen und der gleichen unwahrscheinlichen Vorgartenbelagerung, die das Casual-Strategie-Genre Ende der 2000er-Jahre prägte. Sie erscheint im Jahr 2025 und weckt sowohl Erwartungen als auch Erinnerungen. Für viele ist die Rückkehr nicht von Neuheit, sondern von der Vertrautheit mit den Gewohnheiten getrieben, die einst einen Sommernachmittag am heimischen PC ausmachten. Das Projekt vereint die Originalversion von 2009, die darauf folgenden Erweiterungen für Mobilgeräte und Konsolen sowie einige neue Modi und präsentiert damit die bisher umfangreichste Edition von PopCap. Dieser Anspruch steht im Mittelpunkt dieses Blicks auf Plants vs. Zombies: Replanted.[]beschreibt eine Neuauflage, die versucht, langjährige Spieler zufriedenzustellen, ohne den unbeschwerten Chaos-Charme des Originals zu verwässern.

Alessandro Fillaris Rezension auf IGN zeichnet ein ähnliches Bild von Wertschätzung und Frustration und beschreibt Replanted als gleichermaßen liebevoll wie uneinheitlich. Seine Sichtweise gibt den Ton für PopCaps Ansatz vor: die Anziehungskraft des Vertrauten anzuerkennen und gleichzeitig die Schwächen der Modernisierung zu hinterfragen.
„Es aktualisiert nicht nur die herausragende Mischung aus zugänglichem Tower-Defense- und Puzzle-Gameplay des Originals, sondern erinnert auch daran, wie skurril und liebenswert Spiele Ende der 2000er-Jahre waren.“ – Alessandro Fillari
Die Anziehungskraft der Nostalgie ist in Replanted spürbar. Der charmante Absurdismus einer Rasenverteidigungslinie aus Erbsenkanonen und Walnüssen ist ungebrochen. Zombies in Sportler- oder Pilotenkostümen schlurfen nach wie vor mit derselben emotionslosen Theatralik voran. PopCaps Tonfall ist so locker wie eh und je; die Welt wird nie unnötig in einen Kontext gesetzt, und die Weigerung, die Prämisse zu rechtfertigen, erweist sich weiterhin als Stärke. Das Anpflanzen, Sonnen sammeln und Anpassen der Reihen erzeugt einen Rhythmus, der selten ins Stocken gerät, und die ersten Level sind auch für Spieler mit wenig Strategieerfahrung einsteigerfreundlich. Tower Defense war selten so leicht verständlich, und ein Teil des Erfolgs von Replanted liegt darin begründet, wie schnell die Regeln in Fleisch und Blut übergehen.
„Replanted ringt darum, die Modernisierungen mit dem Versuch, das Aussehen des Originals zu bewahren, in Einklang zu bringen.“ – Alessandro Fillari
Die Struktur der Neuauflage setzt stark auf Konsolidierung. Inhalte aus früheren Versionen, darunter auch exklusive China-Inhalte, kehren zurück, ebenso wie Couch-Koop- und Wettkampfmodi, die in späteren Versionen fehlten. Dieser Ansatz positioniert das Spiel als Archivstück: eine finale Zusammenstellung nahezu aller Titel, die die Marke vor ihrem Wechsel zu Shootern und Spin-offs präsentierte. Anstatt das Kernspiel neu zu erfinden, konzentriert sich PopCap auf Vollständigkeit und legt Wert auf Breite statt Neuerfindung. Diese Entscheidung spiegelt die Erkenntnis wider, dass Plants vs. Zombies nie einer Neuerfindung bedurfte, um zu funktionieren. Seine Einfachheit ist Teil seines Reizes, und zu viel Systemkomplexität würde den Spielfluss eher stören als modernisieren.
„Obwohl ich es vor 16 Jahren schon oft gespielt habe, hat es mich sofort wieder in seinen Bann gezogen.“ – Alessandro Fillari
Die neuen Ideen von Replanted kommen als zusätzliche Herausforderungen, nicht als strukturelle Änderungen. Der „Rest in Peace“-Modus, der den permanenten Tod in die Kampagne einführt, wirkt auf dem Papier ambitioniert, in der Umsetzung jedoch uneinheitlich. Dadurch, dass Spieler ihre gesamte Sammlung freigeschalteter Pflanzen in einen gnadenlosen Durchgang mitnehmen können, erlangen sie frühzeitig Macht und schwächen so die Spannung ab, die der permanente Tod normalerweise erzeugt. Das Konzept passt zwar zur Spielwelt – ein Spiel über Belagerungen sollte mit Drucksituationen gut umgehen können –, doch die Umsetzung lässt dieses Potenzial ungenutzt. Die Spannung kommt eher in kurzen, ruckartigen Stößen als in einem stetigen Crescendo zustande, was daran erinnert, dass die Schwierigkeitsanpassung weiterhin eine der Schwächen von Replanted ist.

Der Modus „Bewölkter Tag“ schneidet besser ab. Die Verschmelzung von Tag- und Nachtmechaniken führt zu einer deutlichen Veränderung der Ressourcenstrategie, fördert vorausschauendes Planen und belohnt schnelle Anpassung an wechselnde Bedingungen. Er dient als kontrollierte Abwandlung eines bereits bekannten Spielprinzips, anstatt es grundlegend zu verändern. In einem Spiel, das vom Vergnügen schrittweiser Verbesserungen lebt, wirkt diese Zurückhaltung wie eine kluge Entscheidung. Replanteds beste Momente erlebt man, wenn es dazu einlädt, innerhalb bekannter Grenzen Meisterschaft zu erlangen, nicht wenn es versucht, neue zu schaffen.
Die Verbesserungen der Lebensqualität leisten einen wichtigen Beitrag. Die Schnellvorlauffunktion beseitigt die Wartezeiten, die sich in längeren Levels ansammelten, und beschleunigt repetitive Sequenzen, ohne die taktische Ebene zu verflachen. Der Nachteil zeigt sich im Soundtrack: Die Beschleunigung des Spiels verändert auch die Musik, wodurch die ursprüngliche dynamische Steigerung zu flacheren Tempowechseln wird. Für Spieler, die PvZ mit seinen spielerischen Soundeffekten verbinden, ist der Verlust schwerer zu verkraften als erwartet. Der Sound spielte in dieser Serie schon immer eine eher untergeordnete Rolle, und das Fehlen eines anschwellenden Kampf-Tracks während der großen Wellen eliminiert ein emotionales Element, das einst die Atmosphäre einer Runde prägte.

Die visuelle Präsentation ist der auffälligste Schwachpunkt. Höhere Auflösungen und aktualisierte Grafiken stehen neben Elementen, die verzerrt, gefiltert oder unpassend wirken. Der handgezeichnete Charme des Originals ist zwar im Großen und Ganzen erhalten geblieben, doch einigen Menüs und Porträts fehlt der Feinschliff, den man von einer Remaster-Version erwarten würde. Der Effekt ist in Bewegung subtil, aber auf statischen Bildschirmen oder bei UI-Übergängen deutlich sichtbar. Er spiegelt eine Leitphilosophie wider, die sich durch das gesamte Spiel zieht: Erst replizieren, dann verfeinern. Die Detailtreue weicht oft der Vertrautheit, selbst wenn dies auf Kosten der Kohärenz geht.
Eine Änderung sticht durch ihre merkwürdige Wirkung hervor. Die ursprüngliche Endsequenz – einst ein bildschirmfüllendes Fest, an das sich viele Spieler gern erinnern – erscheint nun in einer Zwischensequenz, eingerahmt von einem nachgebauten Röhrenfernseher. Diese bewusste Präsentationsentscheidung dämpft die Energie des Finales und reduziert einen ikonischen Moment zu einer nostalgischen Anspielung anstatt zu einer selbstbewussten Wiederholung. In einem Remaster, das ein Vermächtnis ehren soll, wirkt dieser Schritt vorsichtig, ja sogar zögerlich. Er unterstreicht eine immer wiederkehrende Frage: Wie weit kann eine Neuauflage gehen, bevor das Spiel nicht mehr das ist, an das sich manche Spieler erinnern?

Trotz dieser Fehltritte bleibt das Kern-Gameplay durchweg fesselnd. Disziplin im Lane-Management wird weiterhin belohnt; die Platzierung der Sonnenblumen bestimmt nach wie vor das Tempo; Improvisation in den späten Wellen sorgt selbst bei entspannten Runden für Spannung. Plants vs. Zombies überzeugt durch seine Einfachheit, nicht durch Spektakel. Die von PopCap vor 16 Jahren geschaffene Identität ist klar genug, um ein Remaster ohne größere Überarbeitungen zu tragen. Diese Stabilität ist das Fundament von Replanted und verleiht dem Spiel Bodenhaftung, selbst wenn ästhetische Unstimmigkeiten und eine uneinheitliche Umsetzung der Spielmodi auftreten.
Der größere Kontext ist wichtig. Plants vs. Zombies hat seit seinem Debüt verschiedene Genres und Monetarisierungsmodelle durchlaufen. Replanted erscheint zu einem Zeitpunkt, an dem die zukünftige Ausrichtung der Marke unklar ist, die Nachfrage nach dem Original aber weiterhin spürbar ist. In diesem Umfeld dient die Neuauflage eher der Bewahrung der Markenidentität als einem mutigen Neuanfang. Sie ist weniger eine Wiederbelebung als vielmehr eine Rückkehr, und diese Unterscheidung prägt die Erwartungen. Eine Neuauflage muss einen Klassiker nicht neu erfinden, aber sie muss ihren Platz neben ihm rechtfertigen. Replanted erfüllt diese Anforderung, wenn auch nicht mit der klaren Gewissheit des ersten Teils.

Spieler, die die Serie erneut entdecken, finden sowohl vertraute als auch herausfordernde Momente. Neueinsteiger erwartet ein grundlegendes Spielprinzip, das Strategie auf unkomplizierte Weise vermittelt. Tower Defense hat sich auf mobilen Plattformen und in PC-Experimenten weiterentwickelt, doch Plants vs. Zombies bleibt zugänglich, ohne an Spieltiefe einzubüßen. Replanted bewahrt diese Qualität, trägt aber die Last von Verbesserungen, die nicht immer mit der ursprünglichen Einfachheit harmonieren. Der kreative Charakter des Spiels strahlt weiterhin durch seinen Rasenhumor und die absurden Konstruktionen, doch manche Ecken und Kanten wirken abgeschliffen, wo eine präzisere Entscheidung besser gewesen wäre.
Das Urteil fällt mit verhaltener Klarheit aus. Plants vs. Zombies: Replanted gelingt es, die definitive Version eines beliebten Formats zu erschaffen, trotz uneinheitlicher Grafik, gemischter struktureller Anpassungen und gelegentlicher stilistischer Fehltritte. Es ist eher warmherzig als triumphierend, eher funktional als visionär. Der Kern des Spiels ist erhalten geblieben, und für viele wird das genügen. Der Rasen wächst weiter, die Wellen brechen weiterhin, die Erbsenkanonen blinken weiterhin gelangweilt, bevor sie erneut feuern. Auch wenn die Neuauflage ihr Thema nicht revolutioniert, so respektiert sie es doch, und manchmal hat Bewahrung einen höheren Wert als Innovation.

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